Die UBW präsentiert ihr Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 9. Juni 2024

Waldbrunn. (sl) 

Am vergangenen Freitag stellten die Kandidatinnen und Kandidaten der UBW interessierten Waldbrunner Bürgerinnen und Bürgern ihr Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2024 vor. Die Vorsitzende der UBW, Lisa-Sophia Lampe, begrüßte zu Beginn alle Anwesenden und bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen.

Nach einer Vorstellungsrunde gingen einzelne Kandidaten näher auf die unterschiedlichen Wahlprogramm-Themen ein:

Thema „Stärken von transparenter und bürgernaher Kommunalpolitik“ (vorgestellt von Lisa-Sophia Lampe):

Die Demokratie lebt von der aktiven Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger. Und davon, dass die vielfältigen Perspektiven, Bedürfnisse und Interessen der Gesellschaft in den politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden. Unter dem ersten Hauptthema ist seitens der UBW angedacht, im Zuge der Neukonzeption der Gemeinde-Homepage eine Online-Plattform für Bürgerbeteiligung und Meinungsaustausch zu integrieren. Um die Bürger transparent über alle Vorhaben und kommunalpolitischen Entscheidungen zu informieren, ist es unbedingt erforderlich, die Protokolle der Gemeinderatssitzungen zeitnah auf der Homepage zu veröffentlichen.

Thema „Fördern einer generationsübergreifenden Gemeindeentwicklung“ (vorgestellt von Hans Hertle):

Zum nächsten Wahlthema berichtete Hans Hertle als direkt Betroffener (betreut derzeit seine Mutter) von den Alltagsaufgaben, mit welchen er bei der Betreuung konfrontiert ist. Weiter ging er auf kurzfristige und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Seniorenbetreuung ein. So sollte kurzfristig ein Seniorenbeauftragter innerhalb der Verwaltung als Vermittlerstelle etabliert werden, der für Angehörige pflegebedürftiger Senioren den Kontakt zu Bürgern herstellen kann, welche bereits Erfahrungen im Bereich der Betreuung und Pflege von Angehörigen gesammelt haben. Des Weiteren wären auch regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch für Angehörige vorstellbar. Mittelfristig sind die Hilfsangebote in der Region auszuweiten. Als langfristige Möglichkeiten sind Gebäude für Mehrgenerationenwohnen im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) sowie der Erhalt und Ausbau von Begegnungsstätten für Betroffene und Senioren zu nennen.

Um Jugendliche künftig bei geplanten kommunalpolitischen Vorhaben stärker zu berücksichtigen, könnte ein Jugendbeauftragter bei der Verwaltung als Kontaktperson bestimmt werden, sodass Jugendliche Ideen und Anregungen zum Gemeindeleben vorbringen können. Diese sollen in den jeweiligen Ortschaftsräten bzw. im Gemeinderat behandelt werden. Zur Verbesserung der Situation von Familien mit Kindern wird sich die UBW zudem für ein flexibles und bezahlbares Betreuungsangebot, insbesondere bei der Ganztagesbetreuung, einsetzen, welches sich an den Bedürfnissen der Kinder und deren Familien orientiert.

Thema Entwickeln von nachhaltigen Hochwasserschutz-, Renovierungs-, Energie- und Abwasserkonzepten“ (vorgestellt von Ulrich Schaffer):

Das vergangene Starkregenereignis von 2016, bei welchem besonders der Ortsteil Schollbrunn betroffen war, ist knapp 8 Jahre her. Um das Schadensausmaß bei einem solchen Ereignis künftig zu mindern, ist es notwendig, das anfallende Regenwasser inner- und außerorts gezielt abzuleiten und die Gewässer durch einen Ausbau leistungsfähiger zu machen. Ebenfalls kann durch Aufklärung von Grundstückseigentümern über den Bau von Zisternen zur Reduzierung des anfallenden Regenwassers und  Minderung der gesplitteten Abwassergebühr eine Verbesserung erreicht werden. Die zurzeit bestehenden zentralen Abwasserbehandlungen in drei Kläranlagen werden langfristig dezentralen Alternativen weichen, da die traditionelle Abwasserbehandlung kostenintensiv und aufwendig ist und nicht mehr den aktuellen Vorschriften entspricht. Bei der Neukonzeption der Kläranlagen sind die Abwasserzuführungen soweit wie möglich ohne Pumpleistungen zu realisieren, um die Energiekosten gering zu halten. Des Weiteren sind das Bevölkerungswachstum sowie Gewerbeansiedlungen bei der Neukonzeption zu berücksichtigen. Erste Potenzialflächen für Freiflächen-PV wurden auf den Weg gebracht. Die gemeindlichen Gebäude werden zur Zeit hinsichtlich der möglichen Installation von PV-Anlagen von einem Fachbüro untersucht. Auch das Potenzial, Photovoltaikanlagen auf gemeindliche Parkplatzflächen zu installieren, sollte ausgeschöpft werden, zumal spezielle Förderprogramme für diesen Ausbau existieren. Weiter möchte die UBW private Haushalte zum Thema Energieoptimierung bei Renovierungsarbeiten durch regelmäßige Fachvorträge informieren (wie zuletzt im Frühjahr 2023 zur Thematik Austausch von Heizungen in Bestandsgebäuden und Koppelung einer PV – Anlage).

Thema Verbessern von innerörtlichen Straßen und Wegen“ (vorgestellt von Elisabeth Diemer)

Neben der Instandsetzung der zahlreichen maroden Straßen liegt ein weiteres Augenmerk der UBW auf den Radwegen. Die Förderquoten für finanzschwache Kommunen im Radwegeprogramm sind besonders hoch. Dies sollte die Gemeinde Waldbrunn dringend ausnutzen und die bestehenden Radwege in ein Konzept überführen und dort, wo eine Erweiterung sinnvoll ist bzw. Ausbaubedarf besteht, auch handeln.

Thema „Unterstützten von lokalen Unternehmen, sichern von Arbeitsplätzen sowie fördern der wirtschaftlichen Vitalität“ (vorgestellt von Stephan Deuser):

Eine starke Wirtschaft ist essentiell für eine wachsende Gemeinde. Daher ist die Förderung der örtlichen Betriebe und die Ansiedlung neuer Unternehmen von zentraler Bedeutung. Hierbei wird besonderen Wert auf das Allgemeinwohl und die Weiterentwicklung der Gemeinde Waldbrunn gelegt, wobei die Schaffung von Arbeitsplätzen und Versorgungssicherheit zentrale Ziele sind. Neben der Berücksichtigung des ökologischen und demographischen Wandels gilt es auch Chancen und Risiken abzuwägen.

Thema „Bewahren und verbessern von gemeinschaftlichem Zusammenhalt und Lebensqualität“ (vorgestellt von Helgard König).

Die Vielfalt der bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Einsatzbereitschaft hat eine zentrale Bedeutung für das Leben hier in Waldbrunn. Zusätzliche Angebote für „Groß und Klein“ können ein neuer Impulsgeber für den bereits guten gemeinschaftlichen Zusammenhalt sein. Unter dem Motto „Gemeinschaft im Fokus“ können Veranstaltungen wie z.B. ein Erzählcafe mit Erfahrungsaustausch, Faschingskaffee, Bastelnachmittage, Medien-Workshops oder gemeinsames Frühstück angeboten werden. Weiter ist es wichtig eine Nachbarschaftshilfe für Senioren zu etablieren, die keine Angehörigen mehr in der Nähe haben. Hierbei wäre denkbar, die kostenlose App hilver auszuprobieren, die bereits in anderen Gemeinden genutzt wird. Mit hilver wird einerseits eine Plattform zur ehrenamtlichen Betätigung geboten, um einerseits ältere Menschen bei alltäglichen Dingen unterstützen und andererseits als unterstützungsbedürftige Person Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Des Weiteren soll – entsprechend eines Vorschlags der Ortschaftsräte – künftig auch in Waldbrunn bürgerliches Engagement regelmäßig geehrt werden.

Zum Abschluss ging Lisa-Sophia Lampe noch auf den weiteren Ablauf bis zur Kommunalwahl am 9. Juni ein und kündigte den bevorstehende Bürgertreff der UBW am 1. Juni in Waldkatzenbach an. Sie bedankte sich bei den Gästen und allen UBW’lern für den interessanten Abend, sowie bei allen Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für die Wahl zum Ortschafts- und Gemeinderat zur Verfügung stellen und sich somit aktiv an der Erhaltung und Gestaltung unserer Gemeinde beteiligen.